21
Dez.
2022
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Fotografie Bücher Tipps 2022

Fotografie Bücher – Meine Tipps 2022

Wundervolle, spannende und berührende Fotografie Bücher zum Jahresausklang

Immer wenn ich in eine Buchhandlung, eine Bücherei oder ein Antiquariat komme, führt mich mein Weg in die Abteilung für Fotografie. Ganz gleich ob zu den Sachbüchern, Bildbänden, Künstler Editionen oder was es sonst so gibt. Schließlich kann man nie genügend Bücher über die Fotografie haben. Und ich komme, warum auch immer, wirklich oft in eine Buchhandlung, eine Bücherei oder ein Antiquariat 🙂

Und in der Regel geh ich dann nicht allein nach Hause oder ins Hotel zurück. Bücher über Fotografen, Fotografie und Bilder ziehen mich einfach geisterhaft an. Wie die Fotografie selbst es ja auch schon so lange und zuverlässig tut.

Einige meiner Lieblinge, wundervollen Entdeckungen und All Time Favorit, des letzten Jahres habe ich Euch hier aufgelistet. Vielleicht gerade noch rechtzeitig zu Weihnachten und für Kaminzimmertage im schneebedeckten Haus.

Fotografie Bücher – Meine Tipps 2022

Die Seele der Kamera von David DuChemin

Was ist das eigentlich für ein Buch, das es wieder und wieder auf meine Bestenliste schafft. Schon 2017 erschienen ist es immer noch eines meiner liebsten Bücher über die Fotografie. Es ist eine Wohltat inmitten all der Fotobücher, die es zuhauf zu kaufen gibt.

Kein Bildband und auch kein Lehrbuch. Vielmehr vielleicht so etwas wie ein Wegweiser, ein Ratgeber und Einblick in die Seele der Fotografie. In den Bereich der technisch längst nicht und auch sonst nur schwer zu erklären ist, der uns aber erreicht und mitnimmt, wenn wir ein außergewöhnliches Foto sehen. Bilder, die uns berühren, verzaubern und wegtragen auf eine magische Reise.

Einen Einblick wie solche Bilder entstehen können und was wir dazu benötigen, gibt uns David duChemin in seinem super lesenswerten Buch. Jenseits des Handwerklichen spielen dabei Begriffe wie Konzept, Disziplin, Achtsamkeit, aber auch Empathie und Authentizität eine wichtige Rolle. Getreu meinem Motto „Wer mit seinen Fotografien berühren möchte, muss sich berühren lassen“ spricht er mir immer wieder aus dem Herzen.

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Eine großartige Buchentdeckung hatte ich im Oktober in Berlin. Ich erwähnte ja, dass ich oft in eine Buchhandlung komme. So auch neulich in Berlin. Immer wenn ich da bin, muss ich wenigstens einmal in meinen Lieblingsbuchladen, den Bücherbogen am Savignyplatz. Da gibt es nicht nur eine Abteilung mit Fotografie-Büchern, sondern gleich einen ganzen Raum damit. Neben vielen anderen, auch superschönen und spannenden Buch-Räumen und einem Kaffee.

Der achtsame Blick von Sophie Howarth

In einer Welt, in der jeden Tag Millionen von Bildern geschossen werden und in der Hektik die Kreativität erschöpft und erstickt, schlägt “Der achtsame Blick” ein Gegenmittel vor: Entschleunigung.
Anhand von zwanzig so unterschiedlichen Konzepten wie «Vertrauen», «Dankbarkeit», «Verspieltheit» und «Mitgefühl», die alle mit praktischen Aufgaben kombiniert sind, lädt Sophie Howarth die Leser ein, über ihre fotografische Praxis nachzudenken und zu lernen, innezuhalten, aufmerksam zu sein und mit der Welt um sie herum mehr in Einklang zu kommen.

Sophie Howarths einfühlsame und wohltuenden Texte dienen als Leitfaden für einen achtsamen und inspirierenden Zugang zur Fotografie. Das Buch lässt den Konkurrenzdruck durch perfekte Instagram-Posts beiseite und stellt unsere Beziehung zur fotografischen Praxis neu auf. Ein bereicherndes und edles Buch, das man gerne in die Hand nimmt.

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Gesichter des Nordens von Ragnar Axelsson

Auch schon etwas älter, aber für mich immer noch ganz aktuell, da ich die Arbeit von RAX, wie er oft genannt wird, schon lange verfolge und bewundere und ich dieses Jahr in seiner Retrospektive in München war. Mega beeindruckend. Es ist im Grunde dokumentarische Fotogarfie, aber auf allerhöchstem künstlerischem Niveau. Ganz wunderbar und mein Lieblingsbuch aus seinen Büchern ist eben dieses hier.

Seit etwas 40 Jahren dokumentiert Ragnar Axelsson (RAX) den traditionellen Lebensstil der Menschen in Island, Grönland und der Färöer Inseln und die extremen Lebensbedingungen im immerwährenden Eis. Die Gesichter der Menschen sind gezeichnet von den Spuren des harten Lebens, aber auch von tiefer Achtung vor der Natur. Axelsson dokumentiert diese Lebenswelt und ihre Veränderungen durch den Klimawandel in herausragenden Schwarz-Weiß-Bildern von monumentaler Kraft. Sie zeigen die Natur von ihrer unerbittlichsten Seite und fesseln gleichzeitig durch ihre atemberaubende Schönheit.

Das Buch enthält auch jüngere Aufnahmen. Axelsson besuchte dazu einige der zuletzt vor zehn Jahren aufgesuchten Menschen wieder und zeigt in Gegenüberstellungen, was inzwischen geschehen ist.

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Lucid Dreams von Andreas Jorns

Dieser ganz großartige Bildband (2022) hat mich dieses Jahr erreicht. Randvoll mit beeindruckenden Bildern und mehr noch, einer tragenden Geschichte.

Sicherlich ist es kein „leichtes“ Buch und nicht unbedingt auf den ersten Blick zu erfassen. Dafür erscheint es mir zu komplex oder zu komplett, wie auch immer man dies nennen mag. Es ist ein wortwörtlich schweres Buch, gedruckt auf wunderbarem Papier und mit einer ganz besonderen Haptik. Und auch wenn es nicht das zugänglichste Buch von Andreas ist, so ist es vermutlich sein persönlichstes. Das weiß ich aber nicht, sondern vermute es nur. Ganz gewiss ist es aber sein inszeniertestes Werk. Das wird er aber viel besser beantworten können. Mich hat das Buch jedenfalls vollumfänglich ein- und mitgenommen. Es beschreibt mit der glänzenden Fotofeder von Andreas Jorns belichtet, die Reise der jungen Frau (Anna) anhand ihrer (luziden) Träume.

 

Fotografisch grandios und wie schon gesagt, haptisch wundervoll. Es ist gewiss kein günstiges Buch, aber gemessen an der geringen Auflage und seiner intensiven und toll gedruckten Bilder, jeden Cent wert.

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Das Foto schaute mich an von Katja Petrowskaja

Ein Bild trifft den Blick der Betrachterin und lässt sie nicht los. Das Foto einer geisterhaften Pflanze in einem Tschernobyl-Buch. Das rauchvernebelte Gesicht eines Grubenarbeiters in einer Kiewer Ausstellung. Oder ein syrisches Flüchtlingspaar bei der Landung auf Lesbos, abgedruckt in der New York Times. Woraus besteht die Gegenwart? Aus dem, was in Ausstellungen hängt, an Plakatwänden verwittert oder über die Bildschirme läuft? Wie gelingt es, den intimen Moment der Bestürzung oder des Staunens in Sprache zu verwandeln?

Mit den Foto-Kolumnen, die sie 2015 in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung zu schreiben begann, hat die Autorin ihr eigenes Genre geschaffen: kurze Prosa, Landschaft, Biografie, Zeitgeschichte und Form auf minimalem Raum verdichtend. Gerade weil Katja Petrowskaja alles persönlich nimmt, ob das Foto von einer alten Frau im Kaukasus, die der Sessellift in den Himmel trägt, oder den Anblick einer Brüsseler Hauswand nach den Terroranschlägen, gewinnen ihre Texte eine Kraft, die dem Augenblick seine Wahrheit abringt.

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Diese, meine Fotografie Bücher Liste 2022 ist jetzt nicht gespickt mit Neuerscheinungen, sondern zeigt 5 der Bücher, die mich dieses Jahr am stärksten berührt haben. Es gab noch einige mehr, aber 5 sollten für Weihnachten ja erst einmal genügen 🙂

Alles, was Ihr in diesem Blogbeitrag lesen könnt, ist irgendwie Werbung, aber garantiert werbefrei, da ich dies aus eigenem Antrieb und ohne irgendwelche kommerziellen Leistungen tue. Einfach, weil ich gut finde, was ich vorstelle.

Nun viel Freude beim lesen und schauen.

Euer Stefan